Wissenswertes über RAID-Systeme

RAID – Redundant Array of Independent Disks, private Anwendungen in Österreich

Hardware-RAIDs

RAID steht für „Redundant Array of Independent Disks“. Bei Hardware-RAIDs übernimmt ein Controller die Steuerung – dieser ist meist direkt auf dem Mainboard oder im externen RAID-Gehäuse integriert. Das hat den Vorteil, dass die Systemleistung nicht belastet wird. Besonders bei externen RAID-Gehäusen (Disk Arrays) ist der Controller mit untergebracht.

Software-RAIDs – einfach und günstig für Zuhause

Bei einem Software-RAID übernimmt das Betriebssystem die Organisation des Verbundes. Die CPU verarbeitet die RAID-Logik, was bei älteren Systemen zu Leistungseinbußen führen kann. Vorteil: Es ist kostengünstig, da kein dedizierter Controller notwendig ist.

Die verschiedenen RAID-Systeme – ein kurzer Überblick

RAID 0, 1, 5 oder 6 – viele Begriffe, die verwirren können. Wichtig ist: RAID-Systeme unterscheiden sich in Redundanz, Zugriffsgeschwindigkeit und nutzbarer Kapazität. Jeder Typ ist ein Kompromiss zwischen diesen Eigenschaften.

Woran erkenne ich welches RAID ich zu Hause verwende?

Stellen Sie sich zur Einschätzung Ihres RAID-Typs folgende Fragen:
1. Wie viele Festplatten befinden sich in Ihrem RAID?
2. Wie groß ist die Speicherkapazität einer einzelnen Festplatte?
3. Wie groß ist die gesamte nutzbare Kapazität des RAID-Systems?

Wenn die Kapazität Ihres RAID-Systems etwa halb so groß ist wie die Summe aller Festplatten, handelt es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um ein RAID 1 mit Spiegelung. Ist die Kapazität des RAID nahezu gleich groß wie die Summe der Einzelfestplatten, liegt vermutlich ein RAID 0 oder JBOD vor. Andere RAID-Typen lassen sich meist nur über die RAID-Verwaltung oder mit Fachkenntnis unterscheiden. Wenn Sie unsicher sind, holen Sie sich lieber fachliche Unterstützung – falsche Einschätzungen können Daten gefährden.

Privater Heimserver mit integriertem RAID-System – ideal für persönliche Datensicherung

RAID 0: Maximale Geschwindigkeit ohne Ausfallsicherheit

Ein RAID 0 bietet keine Redundanz – der gesamte Speicherplatz aller Festplatten wird genutzt. Die Daten werden gleichmäßig verteilt, was hohe Zugriffsgeschwindigkeit bringt. Aber: Fällt eine einzige Platte aus, sind alle Daten verloren.


RAID 0 – keine Redundanz, aber hohe Performance für Privatnutzer

Anzahl Platten:
Mindestens 2
Ausfallsicherheit:
Keine
Kapazität:
100 % nutzbar
Geschwindigkeit:
Sehr hoch

RAID 1: Sicherheit durch Spiegelung – mit Grenzen

Ein RAID 1 verwendet meist zwei Festplatten, die identisch gespiegelt werden. Fällt eine aus, sind alle Daten noch auf der zweiten vorhanden. Aber Vorsicht: Viren, Überspannung oder logische Fehler werden ebenfalls mitgespiegelt – und können auch die zweite Platte unbrauchbar machen.

RAID 1 für private Anwender – sicher, aber keine Schutz vor logischen Fehlern

Anzahl Platten:
mindestens 2 (in der Folge „Anzahl n“ genannt)
Ausfallsicherheit:
1 Platte oder (Anzahl n - 1)
Kapazität:
Kapazität der kleinsten Platte im Verbund
Geschwindigkeit:
Normal, bei manchen Systemen Maximal für Lesevorgänge

RAID 5: Gute Sicherheit bei hohem Tempo

RAID 5 nutzt alle Festplatten außer einer zur Datenspeicherung – die restliche speichert Paritätsdaten. So kann bei Ausfall einer Platte alles rekonstruiert werden. Das System läuft im Fehlerfall weiter und kann im laufenden Betrieb wiederhergestellt werden. Aber Achtung: Bei Rebuilds steigt die Last, und oft fällt genau dann eine weitere Platte aus.

RAID 5 für Privatkunden – schneller Zugriff und gute Ausfallsicherheit

Anzahl Platten:
mindestens 3
Ausfallsicherheit:
1 Platte
Kapazität:
1 Plattenkapazität gehen für die Paritäten verloren
Geschwindigkeit:
Schneller als Normal da alle Platten gleichzeitig arbeiten

RAID 6: Höchste Sicherheit durch doppelte Parität

RAID 6 funktioniert ähnlich wie RAID 5 – mit einem entscheidenden Vorteil: Es können zwei Festplatten gleichzeitig ausfallen, ohne dass Daten verloren gehen. Die zusätzliche Parität sorgt für mehr Sicherheit – bei leicht reduziertem Gesamtspeicher.

RAID 6 für Privatkunden – doppelte Ausfallsicherheit, aber weniger nutzbarer Speicher

Anzahl Platten:
mindestens 4
Ausfallsicherheit:
2 Platte
Kapazität:
2 Plattenkapazität gehen für die Paritäten verloren
Geschwindigkeit:
Schneller als Normal da alle Platten gleichzeitig arbeiten

JBOD (Just a Bunch of Disks): Einfache Speichererweiterung ohne Schutz

JBOD verbindet mehrere Festplatten zu einem großen logischen Laufwerk – ohne Redundanz. Fällt eine Platte aus, sind nur deren Daten betroffen, der Rest bleibt meist erhalten. Eine echte Ausfallsicherheit bietet JBOD jedoch nicht.

JBOD bei Privatanwendern – mehrere Festplatten als ein Speicher, aber ohne Schutz

Anzahl Platten:
mindestens 2
Ausfallsicherheit:
Keine
Kapazität:
Volle Kapazität
Geschwindigkeit:
Normal

RAID 10, 50, 60 oder 01, 05, 06: Schnell & sicher – aber aufwendig

Diese RAID-Typen kombinieren RAID 0 mit RAID 1, 5 oder 6. Dadurch entstehen hohe Zugriffsgeschwindigkeit und gute Redundanz. Der Nachteil: hoher Hardwareaufwand und kein Schutz vor logischen Fehlern, Viren oder Überspannung.

RAID 50 – zwei gespiegelte RAID 5 Arrays für Performance und Sicherheit

RAID 10 – RAID 0 mit zwei gespiegelten Arrays

NAS-System – vernetzter Speicher für zuhause

Ein NAS (Network Attached Storage) ist ein eigenständiger Speicher, der über LAN oder WLAN in Ihr Heimnetz integriert ist. Mehrere Geräte können gleichzeitig darauf zugreifen. Auch wenn nicht jedes NAS ein RAID ist, nutzen viele private Systeme RAID 1 für Redundanz.

Zum Thema Datensicherung

Bitte denken Sie daran: RAID-Systeme bieten zwar mehr Sicherheit und Geschwindigkeit als einzelne Festplatten, sind aber kein Ersatz für eine richtige Datensicherung. Wir empfehlen stets eine mindestens doppelte Datensicherung – Ihre Daten sollten auf mindestens zwei unabhängigen Speichermedien vorhanden sein.

  • Externe USB-Festplatten sind weniger anfällig für Blitzschäden
  • Externe Platten können leicht transportiert und sicher gelagert werden
  • Sie sind aber empfindlich gegen Stöße – also sicher unterbringen
  • USB-Sticks & SSDs sind nicht als Hauptsicherung geeignet

Unsere Empfehlung:
Nutzen Sie zu Ihrem Hauptsystem (z. B. RAID 5 mit 4 Platten) zwei externe, differenzielle Backups. Eines davon mit zeitlicher Verzögerung (z. B. 10 Minuten). So vermeiden Sie, dass fehlerhafte Änderungen beide Backups gleichzeitig betreffen.

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