Clouds, die verschwinden – was tun, wenn dein Online-Backup plötzlich nicht mehr da ist?
Für viele ist die Cloud längst selbstverständlich: Fotos, Rechnungen, Projekte, ganze Backup-Ordner – alles wird in die digitale Wolke geladen und gilt damit als „sicher“. Doch was passiert, wenn diese Wolke plötzlich verschwindet?
Wir erleben in unserem Labor immer häufiger Fälle, in denen Kunden nicht wegen einer defekten Festplatte kommen, sondern weil ihr Cloud-Backup einfach weg ist.
Die trügerische Sicherheit der Cloud
Die Idee klingt verlockend: keine teuren externen Festplatten, kein Kabelsalat, kein manuelles Backup. Dienste wie Google Drive, iCloud, OneDrive oder Dropbox übernehmen das für uns – automatisch und bequem.
Aber: Cloud-Speicher sind nicht unfehlbar.
Wir haben schon etliche Fälle gesehen, in denen Daten unwiederbringlich verloren waren – obwohl sie „in der Cloud“ lagen.
Die häufigsten Ursachen:
-
Das Benutzerkonto wurde gesperrt oder gelöscht (z. B. wegen Inaktivität oder Zahlungsfehlern).
-
Synchronisationsfehler – Dateien wurden lokal gelöscht und dann auch im Cloud-Speicher entfernt.
-
Ein Hackerangriff oder Trojaner griff auf das Konto zu und löschte alles.
-
Der Anbieter stellte seinen Dienst ein oder änderte die Nutzungsbedingungen.
Wenn das Cloud-Backup plötzlich weg ist
Der Schock sitzt tief, wenn man merkt, dass das eigene Backup nicht mehr existiert.
Wir hatten etwa einen Fall, bei dem ein Kunde seine gesamten Familienfotos über Jahre in der Google Cloud gespeichert hatte. Nach einem Kreditkartenwechsel wurde das Abo nicht verlängert – nach 60 Tagen Löschfrist war alles weg. Keine Wiederherstellung, kein Support.
In einem anderen Fall löschte ein automatischer Sync-Client versehentlich die Projektdaten eines kleinen Architekturbüros – weil jemand lokal den Ordner umbenannt hatte.
Beide Fälle haben eines gemeinsam: Vertrauen ohne Kontrolle.
So schützen Sie sich vor Cloud-Datenverlust
1. Doppelt sichert besser
Verlassen Sie sich nie auf eine einzige Lösung. Auch wenn Cloud-Backups praktisch sind, sollten wichtige Daten zusätzlich offline gesichert werden – auf einer externen Festplatte oder einem NAS-System.
2. Synchronisation verstehen
Viele Cloud-Dienste löschen Dateien automatisch, wenn sie lokal entfernt werden. Prüfen Sie in den Einstellungen, ob Versionierung oder Papierkorb aktiviert ist.
3. Anbieter regelmäßig prüfen
Kontrollieren Sie, ob Ihr Konto aktiv bleibt, Ihre Zahlungsmittel aktuell sind und ob sich Nutzungsbedingungen geändert haben.
4. Backup-Routine etablieren
Einmal im Monat eine manuelle Kopie auf ein lokales Medium zu ziehen, kostet wenig Zeit – spart aber im Ernstfall alles.
5. Im Notfall: Datenrettung prüfen
Wenn Cloud-Dateien über Synchronisationsfehler verloren gingen, können sie manchmal vom ursprünglichen Gerät oder NAS-System wiederhergestellt werden.
Unsere Techniker prüfen in solchen Fällen die Dateisysteme und rekonstruieren oft gelöschte lokale Kopien.
Die Cloud ist ein praktisches Werkzeug, aber kein Allheilmittel. Sie ersetzt keine echte Datensicherung – sie ist nur ein Teil davon.
Wer seine Daten liebt, sollte sie nicht nur irgendwo im Internet ablegen, sondern wissen, wo sie liegen und wer Zugriff darauf hat.
Bei Datenrettung Austria erleben wir täglich, wie sehr sich Menschen auf Cloud-Backups verlassen – und wie groß die Überraschung ist, wenn sie plötzlich weg sind. Doch selbst dann gibt es Chancen: Oft lassen sich gelöschte lokale Kopien, Cache-Daten oder alte Synchronisationsstände retten.
Am Ende gilt:
Sicherheit entsteht nicht durch Vertrauen – sondern durch Kontrolle und Redundanz.